Im Jahr 2018 haben die großen Verlagshäuser Podcasts für sich entdeckt. Zugegeben, ich war kein Early Adaopter, aber ich hab das Medium schon ein bisschen früher für mich entdeckt. Genau genommen 2015. Da habe ich meinen ersten Podcast produziert. Versehentlich, ehrlich gesagt. Denn eigentlich wollte ich nur die viel zu langen Blogtexte, die ich unter „Die Anachronistin“ veröffentlicht hatte, für Menschen aufbereiten, die keine Zeit haben zu lesen und stattdessen lieber hören. Denn das geht günstigerweise auch unterwegs und ohne Bildschirm vor den Augen. Und ab da gab es kein Zurück mehr. Ich hatte das Medium ins Herz geschlossen, und die Menschen, die sich schon viel länger in diesem Medium bewegen als ich, hatten mich ins Herz geschlossen – und weil ich in der Podcastwelt mit so viel Herz empfangen wurde, konnte ich das nur zurückgeben. Im Prinzip eine Liebesgeschichte.

Anfang 2017 kam dann mein zweiter, großer Podcast dazu: „Was denkst du denn?“ – ein Gesprächspodcast über Philosophie. Zusammen mit der Philosophin Rita Molzberger. Und auch das war Liebe auf den ersten Blick. Zwischen mir und Rita. Zwischen uns und dem, was wir da produzierten. Zwischen unseren Hörern und unseren Inhalten.

Und dann, Ende April folgte das schier unglaubliche: Beide Podcastprojekte, die ich mit so viel Herz betreibe, wurden für den Grimme-Online-Award nominiert. Und auch, wenn es am Ende keinen Preis gab: Es hat mich von Herzen gefreut, dass ein Hobby so viel Anerkennung erfahren kann.

Rita Molzberger (li) und Nora Hespers (re) beim Empfang zur Preisverleihung des Grimme Online Awards 2018<

Rita Molzberger (li) und Nora Hespers (re) beim Empfang zur Preisverleihung des Grimme Online Awards 2018
Foto: Grimme-Institut/Arkadiusz Goniwiecha