Gudrun Thäter ist Professorin für Mathematik am KIT, dem Karlsruher Institut für Technologie. Geboren wurde sie in Weimar, studiert hat sie in Dresden und nach der Wende ging es für sie, ihren Mann und die zwei Kinder nach Paderborn. Sie arbeitete außerdem in Bonn, Hannover, Dortmund, Heidelberg und jetzt eben Karlsruhe. Und weil ich Gudrun Thäter auf der Subscribe, der Konferenz der freien Podcast-Szene, das erste Mal überhaupt gesprochen habe, lernt ihr sie hier gemeinsam mit mir das erste Mal kennen. Und ich kann euch versprechen: Das wird ein interessanter Ritt, wenn auch nicht immer ganz stringent.

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Auf ihre Profession erhält Gudrun Thäter in der Regel zwei Reaktionen. Die eine ist die Frage danach, ob in der Mathematik nicht längst alles geklärt ist und was man denn da jetzt überhaupt noch forscht. Die andere Reaktion ist: „Mathe, hab ich in der Schule schon gehasst. Wie kann man sich das freiwillig antun?!“

Meine Reaktion darauf ist: Wie toll, du kennst dich mit Mathe aus! Das hört Gudrun Thäter eher selten. Aber es ist so. Ich liebe Mathematik. Auch wenn ich nicht für die höhere Mathematik geschaffen bin und in der Schule nur Mathe-Grundkurs hatte. Aber ich weiß die Bedeutung der Mathematik gerade in unserem digitalen Leben sehr zu schätzen, und deshalb wollte ich unbedingt mit Gudrun Thäter sprechen, die dazu auch noch Professorin ist. Eine Frau im Wissenschaftsbetrieb. Ums mit Mr. Spock zu sagen: Fas-zi-nierend!

Natürlich hab ich Gudrun Thäter als erstes gefragt, ob es ein Thema ist, dass sie als Frau in der Mathematik forscht und arbeitet. So direkt merkt sie das nicht, sagt sie. Aber zwischen den Zeilen begegnet sie dann doch Vorurteilen. Zum Beispiel, wenn sie in den Gängen ihres eigenen Instituts mal wieder für eine Sekretärin gehalten wird.

„Ich gehe durch mein eigenes Gebäude, werde von jemandem angesprochen, der irgendwie Rat braucht und der mich automatisch für ne Sekretärin hält.“

Gudrun Thäter, Professorin für Mathematik am KIT

Gudrun Thäter sagt, sie braucht dann immer ein bisschen, bis sie zusammenbringt, dass sie nicht als Professorin angesprochen wird. Und natürlich hat sie meist keine Antwort auf diese Fragen der Studierenden, wenn es um Sekretariatsdinge geht, ihr Spezialgebiet ist die Modellforschung. Das hat recht wenig mit den administrativen oder organisatorischen Vorgängen im Vorzimmer zu tun.

Aber wie soll so eine typische Matheprofessorin auch aussehen? Gudrun Thäter sagt, dafür gäbe es natürlich auch keinen Code. An ihrem Institut wird das mit der Kleiderordnung eher locker gehandhabt. Klar gibt es die Anzugträger, aber das ist jetzt nicht zwingend so, dass die Professor:innen in Anzug und Kostüm durch die Gänge wandern.

Dass sie mal Professorin für Mathematik wird, war ursprünglich gar nicht der Plan. Das hat unter anderem damit zu tun, dass sie ihr Studium in der DDR absolviert hat. An der TU in Dresden. Schon damals war ziemlich schnell klar, dass sie außergewöhnliche Fähigkeiten besitzt. Bereits im ersten Studienjahr, sagt Gudrun Thäter, hat sie ein Professor zur Seite genommen und mit ihr zusammen die ersten Forschungsarbeiten gemacht. Auch mit der Aussicht darauf, dass das mal auf eine Promotion hinausläuft. Aber dass das mal in einer Professur enden wird, damit war eigentlich nicht zu rechnen.

„Das war halt zu DDR-Zeiten und ich war katholisch und irgendwie war von vornherein klar, dass in dem System nicht wirklich gut Platz ist, für jemanden wie mich.“

Gudrun Thäter

Aus der Promotion ist aber dann auch erstmal nichts geworden. Als nämlich die entsprechende Stelle ausgeschrieben war, wurde Gudrun Thäter plötzlich nicht mehr berücksichtigt. Damals hatte sie sich gar nicht so viele Gedanken darüber gemacht. Und irgendwie war ihr das auch Recht so. Denn im dritten Studienjahr bekommt Gudrun Thäter ihr erstes Kind. Sie hat dann zunächst mit einem Kind weiterstudiert. Und als klar war, dass sie die Doktorand:innenstelle nicht bekommt, hat sie die Zeit der Diplomarbeit genutzt, um ein zweites Kind zu bekommen.

Für sie war klar: Ich mache meine Diplomarbeit und danach folgt ein normales Leben mit einem Job in der Industrie. Hätte sie damals schon geahnt, dass sie doch nochmal promovieren würde, hätte sie das Ganze noch ein bisschen rausgeschoben, sagt sie heute.

„Ich wusste: Anschließend geh ich in die Industrie und hab ein ganz normales Leben. Also eine 40-Stunden-Woche.“

Gudrun Thäter

Schon während ihrer Diplomarbeit hat Gudrun Thäter an einem Projekt für das Zentrum Mikroelektronik in Dresden gearbeitet. Es ging darum, ein Forschungsprojekt für die dortige Software umzusetzen, bei dem Ionen in Silizium implantiert werden. Das ist der erste Schritt zur Fertigung von Halbleitern. Halbleiter kommen zum Beispiel in Mikroprozessoren zum Einsatz. Die sind unter anderem in Computern verbaut. Als Gudrun Thäter Ende der 80er Jahre an Halbleitern forscht, ist das „Cutting Edge“ sagt sie – also extrem fortschrittliche Forschungsarbeit.

Den Mathezirkel für Nachhilfe gehalten

Gudruns Mathegenie blieb zu Hause erst mal unentdeckt, denn dort hatte Musik oberste Priorität. Aber als Gudrun Thäter in die fünfte Klasse geht, wird ihre Mathelehrerin auf sie aufmerksam. Die schickt das Mädchen zu einem Mathezirkel, was bei Gudrun Thäter zunächst für große Empörung sorgte. Denn Nachhilfe in Mathe, wie sie fälschlicherweise annahm, das brauchte sie nun wirklich nicht!

„Im ersten Moment war ich stinkesauer. So als Fünftklässlerin dachte ich: Die doofe Tussi, denkt die echt, ich hab’s nicht gerafft? Ich dachte, das ist Nachhilfe.“

Gudrun Thäter

Aber als braves Kind geht sie dann doch hin – und fühlt sich vom ersten Moment an richtig wohl. Im Nachhinein weiß Gudrun Thäter: Ja, die Mathelehrerin hat das schon richtig eingeschätzt. Und selber, sagt sie, wäre sie nie auf die Idee gekommen, dass Mathe mehr sein kann als das, was sie im Unterricht so gelernt hat.

Nicht die Lösung ist das Ziel, sondern die Erkenntnis

Programmieren kann Gudrun Thäter natürlich auch. Ihren ersten Rechner hat sie mit 17 programmiert, damals ging das noch mit Lochbänder. Nix Diskette einschieben und so. Heute sind ihre Fachgebiete mathematische Modelle und Strömungstheorie. Da geht es vor allem um Beweisführung. Also wie zuverlässig ist das Modell eigentlich, das da erarbeitet wurde? Denn anders als bei Gleichungen wie 2+2=4 ist die höhere Mathematik eben nicht so eindeutig, wie häufig angenommen. Es gibt bis heute mathematische Probleme an denen Menschen schon sich seit tausenden von Jahren die Zähne ausbeißen.

Interessanterweise ist das Ziel von Gudrun Thäter gar nicht so sehr, mathematische Probleme so lange zu wälzen, bis sie eine finale Lösung hat. Ihr Mindset ist eher, sich so lange mit einem mathematischen Problem zu beschäftigen, wie es ihr Spaß macht. Und sich dann über das, was sie bis dahin herausgefunden hat mit anderen auszutauschen. Denn es geht nicht immer nur um die eine große Lösung, sondern um die vielen kleinen Erkenntnisse auf dem Weg dahin.

„Ich bin nicht so eine, die immer in die weite Zukunft plant und bin auch an der Stelle nicht so, dass ich mich mit anderen unbedingt messen muss.“

Gudrun Thäter

Algorithmen, Daten und Kontext

Wer mit Hilfe von großen Datenmengen mathematische Probleme untersucht, wird auch mit der Frage nach der Ethik von Algorithmen konfrontiert, auch wenn die eher in den Bereich der Informatik gehört. Für Gudrun Thäter ist es wichtig darüber zu sprechen, was Algorithmen können und was nicht. Kontext herstellen zum Beispiel können Algorithmen nicht so gut. Denn sie wissen nicht, aus welchem System die Daten stammen mit denen sie gefüttert wurden. Wenn zum Beispiel überwiegend männliche Bewerber eingeladen und eingestellt werden von einem Unternehmen und man lässt aufgrund der Daten zur erfolgreichen Einstellung einen Algorithmus die Bewerber:innen auswählen, mit den größten Erfolgsaussichten, dann werden Frauen auf Grundlage der Daten eher aussortiert. Erst, wenn ich die Herkunft der Daten hinterfrage und das System erkenne und definiere, in dem sie erhoben wurde, kann ich dem Algorithmus diese Daten zusätzlich zur Berechnung zur Verfügung stellen.

Die mathematischen Probleme, mit denen sich Gudrun Thäter und ihr Team beschäftigen, sind allerdings andere. Sie berechnen zum Beispiel Strömungsmodelle in Bezug auf das Wetter. Die Datensätze, die sie dazu benötigt, übersteigen regelmäßig die eigentliche Kapazität der Rechner. Einfach, weil immer mehr und immer detailliertere Informationen zur Verfügung stehen. Die Berechnungen, die daraus entstehen, können aber immer nur so gut sein, wie die Daten, auf deren Grundlage diese Berechnungen stattfinden.

Aber natürlich müssen auch hier vor Beginn der Berechnungen bestimmte Fragen gestellt werden, was die Datensätze angeht. Denn Daten stehen selten für sich alleine. Sie entstammen einem Kontext.

„Kontext ist in der Mathematik auch total wichtig. Ich merk das auch, wenn ich selber modelliere, muss ich immer dazu sagen: Was hab ich eigentlich für Vorwissen, was ist meine Frage an das System und wo habe ich Vereinfachungen getroffen, warum. Was denke ich, wie weit meine Vereinfachungen tragen und warum?“

Gudrun Thäter

All das fragt sich Gudrun Thäter schon, bevor sie eine Berechnung startet. Im reinen, zahlenmäßigen Ergebnis spiegelt sich das aber erst einmal nicht wieder. Dazu bedarf es des Gesprächs und der Erläuterung. Werden, was nicht selten passiert, Ergebnisse aus genau diesem Kontext gerissen, produziert das zwar super interessante Schlagzeilen. Aber in der differenzierten Betrachtung und unter Bezugnahme auf den Kontext, sind die Dinge dann meist doch nicht mehr so eindeutig.

Katholisch in der DDR

Und wo wir schon mal bei Systemen sind, kehren wir doch nach unserem Exkurs in die Mathematik noch mal zurück zum System der DDR. Denn natürlich hatte das System DDR Einfluss auf den Lebensweg, den Gudrun Thäter eingeschlagen hat. Dass sie mit diesem System so ihre Schwierigkeiten haben wird, war der Mathematikerin schon früh klar. Denn Gudrun Thäter und ihre Familie sind katholisch. Damit ist schon mal klar: Politischen Diskussionen darüber, ob man in die Kirche geht oder nicht, geht man besser aus dem Weg. Und erzählen, dass zu Hause Westfernsehen geschaut wird … auch nicht so eine gute Idee.

„Es geht damit los, dass man eben in der Schule nicht erzählt, was man abends im Fernsehen geguckt hat, wenn’s Westfernsehen war, was halt in Weimar ging.“

Gudrun Thäter

Das erste mal so richtig an die Grenzen des Systems gestoßen ist Gudrun Thäter dann im Alter von 13 oder 14 Jahren, zu dem Zeitpunkt eben, als sie entscheiden musste, ob sie zur Jugendweihe geht. Und da wusste sie: Das möchte ich nicht: „Denn in dem Bekenntnis, dass man da sprach, hätte ich zwischen den Zeilen sagen müssen, dass ich den Glauben an Gott für bescheuert halte, das der sich überlebt hat halt.“

Diese Entscheidung hätte durchaus bedeuten können, dass sich Gudrun Thäter ihre Zukunft verbaut, weshalb ihr viele Leute gut zugeredet hätten, sagt sie. Und es wurden auch Befürchtungen geäußert, dass sie nicht mal Abitur machen könne. Und auch ihre Eltern haben unter der Entscheidung gelitten, dass ihre Tochter nicht zur Jugendweihe gehen will – einfach aus Angst vor den Konsequenzen, die das hätte bedeuten können.

Am Ende hat Gudrun Thäter dann doch Abitur gemacht. Und studieren durfte sie auch. Denn Mathematiker wurden gebraucht in der DDR, weil das einfach so wenige studieren wollten. Hätte sie Politik oder Volkswirtschaft studieren wollen, dann hätte das anders ausgesehen.

Aber auch im Studium hat es immer mal wieder geknallt zwischen ihr und dem System, sagt Gudrun Thäter. Weil das aber in der Endphase der DDR war, hatte das Ganze nicht mehr so eine große Fallhöhe, erklärt sie. Trotzdem haben sich ihre Eltern große Sorgen gemacht, als sie auf die Straße ging, um gegen das System zu demonstrieren – aus Angst, die Tochter könne im Gefängnis landen. So, wie Gudruns Thäters Tante, die bereits als junge Erwachsene ein Jahr im Gefängnis verbringen musste. Diese Geschichte war der Familie nur allzu präsent.

Ich habe Gudrun Thäter auch die Frage gestellt, wie die Familie das Thema Flucht beantwortet hat. Aber das ist eben nicht so einfach mit Familie. Und ja, ihr Vater und ihre Mutter haben darüber nachgedacht, ob flüchten eine Option ist – vor ihrer Geburt. Aber dann war das Zuhause einfach wichtiger. Eben der Ort an dem zumindest ein großer Teil der Familie auch lebt.

Nach dem Mauerfall: Kulturschock im Westen – auf beiden Seite

Als Gudrun Thäter dann 1991 mit ihrer Familie nach Paderborn zieht, um dort an der Uni zu arbeiten, ist das in vielerlei Hinsicht ein Kulturschock. Und es beginnt eine ziemlich harte Zeit. Einfach, weil es so schwer ist Anschluss zu finden. Während Gudrun Thäter mit Westfernsehen aufgewachsen ist und viel über den kulturellen Hintergrund zumindest aus Filmen und Büchern kennt, wissen die neuen Nachbarn über das Leben in der DDR so gut wie nichts.

„Wir sind vor allem deshalb nach Paderborn gezogen, weils da Arbeit gab. Aber ansonsten hat nix gepasst.“

Gudrun Thäter

Und so gibt es zwar keine Sprachbarriere, aber es gibt trotzdem eine Verständigungsbarriere – so zumindest würde ich das nennen. Denn die Kindheit von Menschen im Osten und im Westen verlief völlig unterschiedlich. Die Pläne, die man so für sein Leben schmiedete, waren auch völlig verschieden, sagt Gudrun Thäter. Und manche Dinge kamen ihr im Westen geradezu grotesk vor. Und das galt in der umgekehrten Wahrnehmung natürlich genauso.

„Hinzu kam, dass, was wir mitgebracht hatten und für normal hielten, auch völlig irrelevant war. Es war völlig klar: Wir kommen dahin, da müssen wir nach den Regeln spielen und wir können einfach mal unsere Festplatte löschen. Alles, was wir mitzubringen hatten, war wertlos und Quatsch.

Gudrun Thäter

An ein konkretes Beispiel erinnert sich Gudrun Thäter besonders gut. Denn als ihre jüngste Tochter eingeschult wird, sind bis zu den Herbstferien erstmal nur zwei Stunden Schule pro Tag vorgesehen. Zur Eingewöhnung und als Übergang vom Kindergarten in die Schule. Das stellt Gudrun Thäter als berufstätige Mutter vor riesige Probleme, denn es gibt im Prinzip nur 90 Minuten Kinderbetreuung am Tag.

Während es für Gudrun Thäter völlig unverständlich war, dass sich niemand über die geringe Kinderbetreuung aufgeregt hat und Mütter selbstverständlich zu Hause blieben, um das entsprechend zu übernehmen, wurde sie schief angesehen, weil sie als Mutter von zwei Kindern auch noch promovieren wollte.

Auch die Bürokratie stellt die Familie vor große Herausforderungen: Während es in der DDR reichte, eine Karte im Postkartenformat abzugeben, auf der die Eltern des Kindes und dessen Geburtsdatum vermerkt waren, um Kindergeld zu beantragen, musste man in Deutschland mehrere Formularseiten DIN A 4 ausfüllen. Das Geld kam dann zwar mit einigen Monaten Verspätung, aber bei jedem Jobwechsel ging das Prozedere von vorne los. Etwas, das ich auch heute noch so von vielen Freunden mit Kindern kenne. Und manchmal ist es gar nicht so leicht, die Monate bis zur Auszahlung zu überbrücken, wenn das Geld eh schon knapp ist.

Was im Westen übrigens damals noch völlig ungewöhnlich, im Osten aber bereits normaler war: Als das jüngste Kind drei Jahre alt ist, geht Gudrun Thäters Mann für ein Jahr in Elternzeit. Eine Zeit, sagt sie, die ihnen als Paar unheimlich viel gebracht hat. Einfach, weil die Grenzen des jeweils anderen plötzlich spürbar und damit auch nachvollziehbarer werden. Deshalb findet sie auch die aktuell zweimonatige Elternzeit für Väter im ersten Jahr sehr sinnvoll. Denn auch die kann schon helfen, die Situation des jeweils anderen besser nachvollziehen zu können. Übrigens konnten in der DDR auch Großeltern die Elternzeit nehmen.

Ein bisschen Nostalgie: Programmieren mit Lochbändern

Leuchtende Augen bekommt Gudrun Thäter übrigens, wenn sie von ihren Anfangszeiten mit Computern erzählt – und ich gelinde gesagt auch. Denn sie hat Computer noch mit Lochbändern gefüttert, statt mit Disketten – und auch an die Zeit können sich nur noch wenige erinnern. Das klingt zwar wie „Opa erzählt vom Krieg“, aber daran lässt sich immer wieder schön der gewaltige Fortschritt erkennen, den wir in der Technisierung und Digitalisierung unseres Alltags gemacht haben. Denn tatsächlich ist das alles noch gar nicht so schrecklich lange her.

„Meinen ersten Rechner habe ich mit 17 programmiert. Und das war mit Lochband.“

Gudrun Thäter

Ich persönlich bin an der Stelle völlig begeistert von dieser kleinen Zeitreise. Denn das macht all das, womit wir es heute zu tun haben, so viel besser begreifbar. Im wahrsten Sinne des Wortes. Wer diese Zeitreise übrigens im realen Leben unternehmen möchte, dem empfiehlt Gudrun das Hans-Nixdorf-Museum in Paderborn.

Und wo wir schonmal dabei sind, hier noch schnell der Werbeblock für den Podcast, den Gudrun Thäter zusammen mit ihrem Kollegen Sebastian Ritterbusch zusammen macht. Der heißt „Modellansatz“ und darin werden spannende Ergebnisse aus Diplom- oder Doktorarbeiten vorgestellt und erklärt. Denn viele dieser Arbeiten werden angefertigt und verstauben dann in der Unibibliothek. „Modellansatz“ ist übrigens auch ein Podcast für Menschen, die nicht Mathematik studiert haben. Denn die beiden bemühen sich, die Dinge so zu erklären, dass sie verständlich sind.

Links zur Episode:

Wir erwähnen mehrfach den Podcast „Mensch, Mutta – Ein halbes Leben in der DDR“ von Katharina Thoms, mit der ich auch schon bei „Mensch, Frau Nora!“ gesprochen habe.

Vor allem geht es um ihren Talk auf der „Subscribe 10“ beim DLF in Köln:

Mensch Mutta – jetz sag doch mal! von Katharina Thoms